Distanzunterricht

Lernbegleitung

Lernen planen

Kompetenzorientierung

Kompetenzorientiert Unterricht zu planen, bedeutet vom Ziel aus zu denken: Welches Ziel sollen die Kinder erreichen, welche Ziele stecken sie sich selbst? Welches Lernmaterial ist dazu geeignet, das Ziel zu erreichen und wer arbeitet auf dem Weg dahin mit wem zusammen? Welches Lernprodukt kann zeigen, dass das Ziel erreicht wurde?

Beispiele für kompetenzorientierte Unterrichtsplanung finden sich bei den einzelnen Fächern.

Lernaufgaben

Wenn bereits bei der Unterrichtsplanung bedacht ist, mit welchen Aufgaben welche Ziele erreicht werden sollen und wie die Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaustufen gestellt sein können, sind auch Rückschlüsse auf individuelle Lernfortschritte und Lernhürden besser möglich.

Verständliche Arbeitsaufträge

Um Arbeitsaufträge erfolgreich ausführen zu können, müssen die Kinder die dort verwendeten Operatoren kennen. Eingeübte Operatoren und bekannte Lernprodukte helfen den Kindern selbstständig zu arbeiten; deshalb haben diese beim freien Arbeiten oder bei Hausaufgaben eine besondere Bedeutung. Eine im Kollegium vereinbarte fächerübergreifende Verwendung bestimmter Operatoren vereinfacht die zielorientierte Erstellung von Aufgaben.

Beispiel: Operatoren

Die folgende Zusammenstellung zeigt Beispiele für Operatoren auf, die fächerübergreifend verwendet werden können.

beobachtenVorgänge bewusst wahrnehmenWas siehst du? Was hörst du?
beschreibenObjekte oder Sachverhalte mit eigenen Worten darstellenWie sieht etwas aus?
Wie funktioniert etwas?
vergleichenGemeinsamkeiten und Unterschiede ermittelnWas ist gleich?
Was ist verschieden?
erklärenSachverhalte verständlich machenWarum ist das so?
beurteilenzu Sachverhalten eine selbstständige Einschätzung formulierenWie ist deine Meinung?
begründenEntscheidungen oder Meinungen durch Argumente stützenWarum tust du das?
Warum findet du das richtig, gut, falsch, …?
. . .

Transparente Lernziele

Kindgerecht formulierte Lernziele schaffen Transparenz darüber, welcher Lernfortschritt eigentlich erreicht werden soll und welchen Sinn eine Aufgabe hat. In Wochenplänen sollten daher die Lernziele genannt werden. Sie beschreiben, was die Kinder am Ende des Lernprozesses können und sind mit Ihnen vereinbart.

Beispiel: Lernlandkarten

Das Konzept der Lernlandkarte beispielsweise verbindet die individuellen Lernziele der Kinder mit den Vorgaben des Lernplans bzw. des Förderplans. Die Lernziele sind in kindgerechter Sprache formuliert und ggf. mit Piktogrammen unterstützt. Auf der Lernlandlandkarte visualisieren die Kinder ihre Lernziele und ihren Lernverlauf. Die Lernlandkarten sind die Grundlage für die Lerngespräche der Kinder untereinander und mit den Lehrerinnen und Lehrern. Kinder werden so darin gefördert, zu wissen, wozu sie bestimmte Aufgaben bearbeiten und darin unterstützt, diese gezielt auszuwählen.

Beispiel: Lernziele „Ich kann …“

Deutsch
Sprechen und Zuhören
Ich kann anderen zuhören.
Ich kann mich an unsere Gesprächsregeln halten.
Ich kann meine Meinung sagen.

Lesen
Ich kann Texte präsentieren.
Ich kann Informationen in Texten finden.

Texte verfassen
Ich kann eine Geschichte schreiben.
Ich kann meinen Text überarbeiten.

Mathematik

Zahlen und Operationen
Ich kann alle Ziffern bewegungsrichtig schreiben.
Ich kann Mengen zählen.
Ich kann Zahlen bis 10 verdoppeln.

Raum und Form
Ich kann Muster (nach)legen und Formen (nach)bauen.
Ich kann Figuren nachbauen und Aufgaben dazu lösen.
Ich kann Figuren mit Spiegelachse zeichnen.

Größen und Messen
Ich kann Längen messen.
Ich kann Geld zählen.
Ich kann Uhrzeiten lesen.

Lernen betreuen

Grundlage der Lernbegleitung ist eine gelingende Kommunikation. Grundsätzlich gilt, dass Feedback zeitnah und konkret erfolgt, stets konstruktiv und wertschätzend ist ist sowie reziprok – also nicht nur von der Lehrkraft an das Kind, sondern auch umgekehrt. Im Sinne eines pädagogischen Leistungsverständnisses sind Leistungsanforderungen mit individueller Förderung verbunden.

Lernen dokumentieren

Die Arbeitsergebnisse der Kinder geben wichtige Informationen für die weitere Unterrichtsplanung: Waren die Kompetenzerwartungen passgenau und transparent, ermöglichten die Aufgaben differenzierte Zugänge und war das vermittelte Methodenwissen ausreichend?

Beispiel: Lerntagebuch

Das Lerntagebuch ist ein Instrument, um ritualisiert und regelmäßig Lernstände zu erfassen und auszuwerten. In ihrem Lerntagebuch dokumentieren die Kinder ihr Lernen. Dabei gehen sie immer von einem bestimmten Lernziel aus. Die Auswertung der Einträge ermöglicht einen Einblick in ihren Lernstand und in ihren Lernprozess. Die Ergebnisse werden als Grundlage für Gespräche zur Lernentwicklung genutzt. Je mehr die Kinder Verantwortung für ihr Lernen übernehmen können, desto eher kann das Lerntagebuch auch zur Reflexion des Lernprozesses verwendet werden.

Beispiel: Portfolio

In einem Portfolio sammeln die Kinder besondere Lerndokumente und kommentieren sie. Eine Vorstrukturierung erleichtert, die Lernentwicklung sichtbar werden zu lassen.

Digitale Tools wie LearningView bietet den Kindern die Möglichkeit, für sich und für die Lehrkraft Lernprodukte in Form von Texten, Bildern, Audio- und Videoaufnahmen und Dokumente abzulegen.